Am kommenden Sonntag ist Muttertag. Ein Besuch ist schwierig in dieser Zeit. Doch finden sich Wege, um Danke zu sagen. „Gott ist Liebe“, sagt der Bibeltext zu diesem Tag. Gott zeigt sich wie eine gute Mutter. Sie schenkt uns Liebe und Vergebung. Wir suchen sie als Kinder auf, wenn uns etwas fehlt. Bei ihr fühlen wir uns aufgehoben und geborgen. Wenn sie da ist, kann uns nichts geschehen.

Und wenn wir grösser werden, begleitet sie uns mit ihrer Liebe. Auch als Erwachsene denken wir gern an sie zurück. Sie hat uns das Leben gegeben. Sie hat uns ein Gefühl der Geborgenheit geschenkt. Dieses Gefühl der Geborgenheit suchen wir auch als Erwachsene wieder – und wir finden es bei Gott. Er ist wie eine gute Mutter. „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1. Joh 4,7ff)

Auch Mütter und Väter machen Fehler
Der Mutter verdanken wir vieles. Mutter und Vater haben uns das Leben gegeben. Das Verhältnis zu den Eltern ist nicht immer ohne Spannung. Und wenn wir selber Kinder haben, dann haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass uns nicht alles so gut gelang, wie wir es wollten. Auch Mütter und Väter machen Fehler. Und doch, es bleibt dabei: sie haben uns das Leben weitergegeben. Darum verdienen sie unsere Dankbarkeit.

Wenn Sie selber Kinder hatten: Wie oft haben Sie auf-genommen und ins Bett gebracht? Wie oft haben Sie sie in den Arm genommen? Wie oft ihnen Essen gemacht und zu trinken gegeben? Wie oft sassen sie an ihrem Bett, wenn sie krank waren? Wie oft ist nicht Ihr Kind zu Ihnen gelaufen, wenn es sich „weh gemacht“ hat? Und es hat Trost gefunden in Ihren Armen!

Das erste Du
Die Mutter ist der Ursprung, aus dem wir das Leben haben. Zu ihr fliehen wir, wenn uns etwas fehlt. Nach ihr sehnen wir uns, wenn wir ganz und gar aufgehoben sein wollen. In den Armen der Mutter finden wir Hilfe und Erbarmen. Das wird auch von Gott gesagt: dass er uns mit Erbarmen begegnet. Er ist der Ursprung von allem Leben. Zu ihm können wir hingehen, wenn uns etwas fehlt. Nach ihm sehnen wir uns, wenn wir ganz und gar aufgehoben sein wollen. In seinen Armen finden wir Hilfe und Erbarmen.

Am Muttertag erinnern wir uns an unsere Mutter. Wenn wir älter werden, finden wir sie nur noch in der Erinnerung. Sie ist schon lange gestorben. Wir können ihr trotzdem Danke sagen. Sie war das erste „Du“, das wir im Leben kennen gelernt haben. Im vertrauten Umgang mit diesem „Du“ sind wir geworden und wir haben gelernt, wer wir sind.

Das Du im Gebet
Wenn wir älter werden, finden wir ein „Du“ auch in uns selber. Es ist Gott, zu dem wir im Gebet kommen können. Er ist das „Du“, wo wir uns immer wieder einfinden können. Er ist da, schenkt uns Gemeinschaft, er ist der Vertraute all unserer Gedanken. Zu ihm können wir kommen, wenn wir uns geborgen fühlen wollen und gehalten. Er ist wie eine gute Mutter und ein guter Vater. Er begleitet uns auf unserem Weg.

 

Nach einer Andacht zum Muttertag 2012
Foto von Quang Nguyen Vinh von Pexels