Die Gebeine sollen fröhlich werden

Der Weg zu Glauben und Vertrauen im Leben muss auch über den Körper gehen. Viele Religionen haben Übungen, die dabei helfen. Und das Christentum?

„Der Schreck ist mit in die Glieder gefahren“, sagt man. „Die Angst sitzt mir im Nacken“. Umgekehrt sollen „die Gebeine fröhlich werden“, so die Zusage in der Bibel.

Der Körper ist der Ort der Gefühle, er bewahrt alte Erfahrungen, er bestimmt die Haltung, mit der wir einem neuen Tag entgegen gehen. Wer etwas Schlimmes erlebt, versteift die Muskeln und hält den Atem an. Es ist eine Schutz-Reaktion, die hilft, Schmerzen zu vermeiden. Aber sie engt auch den Spielraum ein. Immer wieder im Leben reagiert der Körper automatisch mit solchen Reaktionen.

Wer den Schmerz nicht mehr fühlt, verliert überhaupt die Lebendigkeit. Aus dem Totstell-Reflex steigen depressive Gefühle hoch. Inzwischen ist das Leben vielleicht viel freundlicher geworden, aber man antwortet immer noch mit den in der Kindheit gelernten Schutzmechanismen.

Lachen ist der Körper-Ausdruck für Fröhlichkeit. „Die Gebeine sollen fröhlich werden“,  heisst es in der Bibel. Der Weg zu Glauben und Vertrauen im Leben muss auch über den Körper gehen. Viele Religionen haben Übungen, die dabei helfen. Und das Christentum? Die Ostkirche hat eine jahrhundertelange Tradition des Atem-Gebets.

Der Körper spielt auch im Glauben eine grosse Rolle. Ich habe mehrere Beiträge zu einem «Streiflicht» zusammengefasst. (Menüleiste, Streiflicht «Körper-Spiritualität» anklicken.)

Auch auf dem Blog finden sich bereits einige Beiträge, z.B. «Mit dem Knie glauben»; «Körper-Spiritualität»; «Der Kampf um die Berührbarkeit des Auferstandenen». – Einfach das Wort «Körper» in das Suchfenster auf der Menüleiste eingeben.)

Foto von Andrea Piacquadio von Pexels