Tag Archive for: Kultur

In Italien gab es Überschwemmungen. Die Nachrichten zeigen einen Mann, der bis zum Hals im Wasser watet. Seine Frau trägt ein Kind. Solche Bilder sieht man immer nach Überschwemmungen, man hat sich daran gewöhnt. Ungewöhnlich war aber, dass das nicht «einer der üblichen Verdächtigen» war, aus den «Problemregionen» dieser Welt, an die wir uns gewöhnt haben. Weiterlesen

Wie kommt die Theologie zu ihren Erkenntnissen? Wie die Kirche zu ihren Glaubens-Entscheidungen? Was antworten Katholiken und Reformierte auf diese Frage? Weiterlesen

Die Welt ist dermassen im Wandel, alles ist flüchtig, manches in Auflösung. So ist die Sehnsucht begreiflich, einen Ort zu haben, wo man sich einfinden kann. Ähnlich wie in der katholischen Kirche, die eine Weltkirche ist, wo ich überall einen Ableger finden kann, aber noch universeller, einen Ort, der nicht in der Aussenwelt, sondern im Innern zu finden wäre. Da wären die Altäre geschmückt, man könnte eine Kerze anzünden. Ein Ort der Stille und Schönheit, des Sich-Einfindens, des Zur-Ruhe-Kommens, des Stille-Werdens, des Einklangs. Weiterlesen

Gestern haben wir den Film «Coup de Chance» gesehen von Woody Allen. Es ist eine Antwort auf seinen früheren Film «Match Point» und nimmt das Thema von Zufall und Glück wieder auf. Dort schlägt es zugunsten des Gauners aus, jetzt zu seinen Ungunsten. Der Mörder fängt sich in der Falle, die er andern zugedacht hat. Weiterlesen

Für das PR-Bewusstsein bedeutet die Rede von Jesus Christus das Alte, das scheinbar abgetan ist. Damit kann die Aufmerksamkeit des Publikums nicht mehr geweckt werden, es löst im Gegenteil ein schnelles Weiterblättern aus. Da ist wenig Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen. Die Reizworte, welche Aufmerksamkeit wecken, werden vom Mainstream vorgegeben. (Ich kann nicht von meiner Situation auf andere schliessen: ein Suchender, der bewusst im Rahmen des christlichen Glaubens sucht.) Weiterlesen

Wir sind aus Italien zurück, einen Tag später als geplant wegen des Streiks der Eisenbahner. Ich bin froh, dass wenigstens die Reise geklappt hat und die Kontrolleure uns mit dem alten Billet durchgewinkt haben. Dennoch standen wir zwei Stunden auf der Strecke und wussten nicht, wann es weitergeht. Auf der Fahrt nach Norden wurde das Wetter unfreundlich. Der Wetterdienst warnte vor «extremer Kälte». Wir hörten von einem Busunglück auf einer Strecke, die auch von unseren Kindern befahren wird.
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Spott und Hohn – und deren Kehrseite Scham und Schande – gehören wesentlich zur Passion. Im Alten Testament klagen die Psalmen über den Spott («Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz. Den ganzen Tag verhöhnten mich meine Feinde.» Ps 102). Die Propheten werden verhöhnt, die Armen, ja das ganze Volk erleidet den Spott der Feinde. Im Neuen Testament wird es zu einer Kreuzwegstation, die in der kirchlichen Musik und Malerei intensiv bedacht wird. So kommt es zu einer Umkehr der Werte. Was Inbegriff der Schande ist, wird gewürdigt. Spott und Hohn werden geradezu geheiligt, weil sie als Leidensweg das Heil hervorbringen. Weiterlesen

Die «Offene Gesellschaft» steht wieder auf Transparenten. Sie wird skandiert in Demonstrationen gegen rechtsradikale Parteien und Bewegungen. Sie bildet den Inbegriff des «Westens» und seiner Werte im Abwehrkampf gegen autokratische Regimes und geopolitische Konkurrenten. Aber was sind seine Werte und wie werden sie verteidigt?
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Ich habe gestern die Baruch-Apokalypse gelesen. Da wird erst deutlich, was die Vorstellung von einem Schatz beinhaltet: Die Geräte des zerstörten Tempels werden in der Erde vergraben. Das ist nicht nur ein Tempelschatz, das sind nicht nur Becher aus Gold und Silber. Sie sind ein Unterpfand, dass es einen neuen Tempel geben wird, eine neue Heilszeit. Diese Apokalypse ist ein Beispiel für eine „Geschichtssschreibung von unten“.
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Es gibt diese Geschichten von jungen Leuten, die alles fortwerfen und sich auf den Weg machen. Es gibt die «Road Movies», in denen diese Abenteuergeschichten zu einem eigenen Genre werden. Offenbar entspricht dem etwas in der (männlichen?) Psyche. Diese Filme haben eine eigene Musikwelt hervorgebracht. Sie erzählen von Männern, die mit ihren Motorrädern über endlose Strassen ziehen. Sie knüpfen an die Wildwestfilme an und alte Abenteuergeschichten. Im Hintergrund steht die Tradition des Bildungsromans, der erzählt, wie man ein Mensch wird und was die Gesellschaft zusammenhält. Weiterlesen