Tag Archive for: Kirchenkritik

Ein Pfarrer, der sich „Oben-ohne-Theologe“ nennt, fordert dazu auf, endlich zuzugeben, dass „Gott“ nur „eine Chiffre für Hoffnung, für Mut“ sei und dass ihm sonst keine Realität zukomme. Weiterlesen

Gestern Abend haben wir eine neue Serie auf ARTE angefangen, «Blackport», wir haben den ersten Beitrag gesehen mit der Exposition. Es wirkt etwas düster, im Stil des «Verismo» in der Opernliteratur, der Ende des 19. Jh. das soziale Elend aufnehmen wollte, aber damit immer noch im Rahmen der bürgerlichen Oper verblieb. So stirbt Mimi / Lucia wunderschön und der bürgerliche Held leidet. Aber sein Leben geht weiter. Weiterlesen

«Es ist wohl auch für Dich wichtig, auf einem Weg zu sein, der für Dich stimmt. Egal, wo er durchführt, Du willst und kannst Dich nicht verleugnen.» Aus dem Brief eines Vaters an seine Tochter. Weiterlesen

Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche. Der Auferstandene erscheint den Jüngern und schickt sie in die Welt: «Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.» (Mt 28,18) Mission hat einen schlechten Ruf. Gibt es Mission ohne Kolonialismus? Lässt sich Glaube verbreiten ohne zu unterdrücken? Ist der Wahrheitsanspruch des Christentums autoritär? Weiterlesen

Die Pfarrer würden nicht von ihrem Glauben reden, so lautet ein Vorwurf. Es war wohl in der Zeit meines Theologie-Studiums, da fiel mir auf, dass ich im Zugsabteil mit fremden Leuten ohne weiteres in ein Gespräch über Sexualität kommen konnte, aber nicht über Glauben – die Scham hatte sich verlagert. Für das Gespräch über Sexualität gab es eine öffentliche Sprache, für das Gespräch über Religion nicht. Weiterlesen

Gestern ist die Religion drei Mal Thema geworden in der Tageszeitung. Wie das geschah, das gibt ein gutes Bild für ihre Stellung in unserer Zeit: Da ging es um Übergriffe und kriminelle Verwicklungen, um den Mythos und um die Angst vor dem Ende der Menschheit und wie man davon reden könne. Weiterlesen

Vor der Arbeit drehe ich eine Runde durchs Quartier. Viele traurige Menschen auf der Strasse, die schamvoll den Blick senken, sie schauen weg. Ich kann die Kirche nicht einfach als Lösung anpreisen. Auch in der Kirche gibt es viele schamvolle Erfahrungen, da werden Menschen gedemütigt und klein gemacht. Weiterlesen

Das gesellschaftlich-kulturelle Klima gegenüber Kirche und Religion hat sich in den letzten Jahren völlig verändert. Schon früher gab es Vorwürfe gegen die Religion, damals konnte man es aber abwehren. Man brauchte sich nicht darum zu kümmern in der Gewissheit, im Glauben ginge es um den Weg zum richtigen Leben. Religion bei uns war apolitisch. Weiterlesen

Es könnte einer auf die Idee kommen, es gebe eine «heimliche Kirche» und diese sei gestiftet von Nikodemus oder von Josef von Arimathäa. Denn diese widersprachen den Autoritäten ihrer Zeit und sie schützten sich, indem sie bei Nacht zu Jesus kamen und im Geheimen. Viele könnten sich darin wiedererkennen, die sich von der Mehrheitskirche nicht anerkannt fühlen oder sie insgesamt verwerfen. Weiterlesen

Die Kirche tut sich schwer mit dem Tag der Arbeit. In den Arbeitskämpfen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts hat sich die Arbeiterschaft unter dem Einfluss religionskritischer Bewegungen organisiert. „Religion ist Opium für das Volk!“ soll Karl Marx gesagt haben. Umgekehrt war die Kirche mit traditionellen Schichten verbunden und lehnte das sozialistische und kommunistische Gedankengut ab. Das hat ihr später den Vorwurf eingetragen, sie habe im 19. Jahrhundert «die Arbeiterschaft verloren». Weiterlesen