Tag Archive for: Auferstehung

„Er richtet den Geringen auf“. So erzählt die Bibel von Gott. Er thront „droben in der Höhe“, aber er „schaut hernieder in die Tiefe“. Und er sieht die Menschen und was sie bewegt. „Ich habe das Leiden meines Volkes gesehen und ihr Schreien über ihre Antreiber habe ich gehört, ja ich kenne ihre Leiden. Darum bin ich herabgestiegen, um sie aus der Hand ihrer Verfolger zu erretten.“ Weiterlesen

Die spinnen, die Römer. Eben noch war Hysterie auf allen Kanälen. Alle möglichen Endszenarien wurden durchgespielt, vom Klima zur Energie, von der Seuche zum Krieg. Plötzlich ist Stille, der Laden ist zu, die Strassen sind leer, alle stecken in Ferienorten, nachdem der Gotthard tagelang im Stau stand und Flughäfen im Andrang erstickten. Weiterlesen

Es gibt einen Text in der Bibel, den habe ich immer wieder aufgesucht, ein Gedicht wie ein Haus, da bin ich immer wieder eingekehrt: Weiterlesen

Es gibt wohl keinen Gott, sagen sie. Er lässt sich nicht erkennen. Für die Gläubigen ist Gott gegenwärtig. Dort lässt er sich finden. Auf dem schmalen Grat zwischen Vergangenheit und Zukunft, wenn man sich dort einfindet, in der Gegenwart. Weiterlesen

Die Pfarrer würden nicht von ihrem Glauben reden, so lautet ein Vorwurf. Es war wohl in der Zeit meines Theologie-Studiums, da fiel mir auf, dass ich im Zugsabteil mit fremden Leuten ohne weiteres in ein Gespräch über Sexualität kommen konnte, aber nicht über Glauben – die Scham hatte sich verlagert. Für das Gespräch über Sexualität gab es eine öffentliche Sprache, für das Gespräch über Religion nicht. Weiterlesen

«Um jene Zeit liess der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften», so erzählt die Bibel. «Jakobus liess er mit dem Schwert hinrichten und Petrus warf er ins Gefängnis.» Die Bibel erzählt es als Traum und meint es doch als Wirklichkeit. Weiterlesen

Wenn wir heute Auferstehung feiern, dann sieht das aus wie nichts – verglichen mit den Kriegsmeldungen aus der Zeitung. Die Christen, die an Auferstehung glauben, das wirkt wie ein kleines Häuflein von Menschen – gegenüber dieser Gewalt, die hier entfesselt wird. Weiterlesen

Die Sagen der Völker kennen einen Jungbrunnen, wo alte Menschen wieder jung werden und schwache wieder stark. Das erste Testament erzählt vom Propheten Ezechiel. Der Geist zeigt ihm ein Feld voller Totengerippe. «Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns. Siehe, ich will meinen Geist in euch geben, dass ihr wieder leben sollt.» Weiterlesen

„Wo ist mein Schatz?“, frage ich mich nach dem Aufstehen. Ich habe gestern die Baruch-Apokalypse gelesen. Da wird erst deutlich, was die Vorstellung von einem Schatz beinhaltet: Die Geräte des zerstörten Tempels werden in der Erde vergraben. Das ist nicht nur ein Tempelschatz, das sind nicht nur Becher aus Gold und Silber. Sie sind ein Unterpfand, dass es einen neuen Tempel geben wird, eine neue Heilszeit. Weiterlesen

Ein Rabbi sieht, wie einer auf der Strasse eilig unterwegs ist. „Warum rennst du so?“ fragt er ihn. “Ich gehe meinem Erwerb nach“, sagt der andere. „Und woher weisst du“, fragt der Rabbi weiter, „dass dein Erwerb vor dir hergeht und du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im Rücken und du brauchst nur einmal anzuhalten, um ihm zu begegnen, aber du fliehst vor ihm.“ Weiterlesen