Ein Leben beginnt in unsicherer Zeit

Die Bibel erzählt von Moses. Seine Mutter wusste in ihrer Not nichts Besseres, als das Neugeborene in ein Kästchen zu stecken und es mit dem Nil stromabwärts zu schicken, in der Hoffnung, dass es so der Verfolgung entgehen werde.

Dieses Bild – ein Kind in einem Kästchen, von den Wellen hin und her geworfen – das ist wohl das Gegenteil von dem, was wir uns für unser Kind wünschen. Wir möchten unsere Verantwortung wahrnehmen, über das Kind wachen, es bei seinen Schritten begleiten.

Ausgesetzt und geborgen
Es ist ein Bild des äussersten Ausgesetzt-Seins – und gerade darum wird hier spürbar, dass es bewahrt wird trotz seinem Ausgesetzt-Sein, dass es nicht allein ist, trotz seiner Verlassenheit: denn hier hat all das aufgehört, was wir tun können. Es ist unserer Fürsorge und unserer Macht entzogen. Da ist etwas anderes, das trägt.

Und dieses andere suchen wir ja, wenn wir einen Schutz für unsere Kinder suchen. Wir suchen die Kraft, die auch dann noch da ist, wenn unsere Möglichkeiten an die Grenze stossen. Wir wünschen ihm ein gütiges Geschick, das auch dann noch über unserm Kind wacht, wenn wir das nicht mehr können. Wir möchten es einer Liebe anvertrauen, die das Kind beim Namen kennt und sagt:

„Nun aber spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich erlöse dich. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir. Wenn du durch Wasser gehst – ich bin mit dir, wenn durch Ströme – sie werden dich nicht überfluten. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich der Heilige, bin dein Retter. Und du bist teuer in meinen Augen und wertgeachtet. Ich habe dich lieb.“ (Jes 43).

 

Aus einer Taufe 2002
Foto von Josh Willink, Pexels