Fall und Auferstehung

In der Ostkirche begrüsst man sich an Ostern mit dem Ruf:
«Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!» –
Das begreift man nicht mit dem Kopf, und das ist gut so!

Die Welt ist eingeteilt. Und alles ist begreiflich: dass es Grosse gibt und Kleine, Reiche und Arme, dass es Mächtige gibt und Ohnmächtige, Menschen auf der Sonnenseite und Menschen auf der Schattenseite.

Alles ist begreiflich und nicht zu ändern. Eher geht die Sonne im Westen auf und die Toten werden lebendig. Man kann es nicht ändern.

Aber Gott ändert es.
Er weckt die Toten auf, er fordert die Mächtigen vor den Richtstuhl,
er gibt den Opfern Recht.

Mit Christus hat er angefangen. Er macht seine Schöpfung neu. Und die Müden bekommen Kraft, die Traurigen Hoffnung. Wer sein Leben abgeschlossen hat – ihm wird eine Türe aufgetan.

So wollen wir Ostern feiern, wie es heisst im Psalm:
Mein Herz ist fröhlich in Gott, er hat mich aufgerichtet.

 

Aus einem Oster-Gottesdienst 2011
Bild Auferstehung, Piero della Francesca
Wir beten für die Opfer der Pandemie und alle Menschen in dieser Zeit.