Gott, ich weiss, dass Du da bist!
Ich höre Dich nicht, aber ich weiss es gegen alles Schweigen!
Ich sehe dich nicht, aber ich weiss es gegen alles Dunkel!
Ich spüre Dich nicht, aber ich weiss es gegen alle Beweise meiner Hand, die
ins Leere tastet.
Ich weiss es einfach, und damit weiss ich was „Wissen“ ist.

„Wissen“ ist einzig und allein diese Gewissheit, mit der ich Dich weiss.
Alles andere ist nur Panik, Illusion, falsche Beweise. Mein Stolpern beweist
nichts, meine Hände stolpern wie die Beine, die Augen irren wie die Hände…
Lieber Gott, führe mich, hier meine Hand.
Ich bitte – ich weiss, du wirst mir geben.
Ich klopfe an – Du machst auf.
Du bist, ich bin.

Aus dem Buch „Wie ich den Unglauben lernte“, Notiz vom 18.6.90.