Tag Archive for: Christus

Eine Geschichte zum Advent

Es ist die Geschichte von einem Empfangs-Chef in einem Hotel. Er begrüsst die Gäste. Viele gehen bei ihm vorbei, jeden Tag. Wenn er all die Menschen zählen müsste, die er im Hotel schon empfangen hat, es wären wohl Tausende. Weiterlesen

Im Advent begegnet mir vieles: das Grosse, das in meinen Wünschen lebt, das Korrekte, das man herstellt, und das Fremde, das Unwahrscheinliche. Weiterlesen

Advent. Er spielt nicht irgendwo im Land, sondern in Ihrer Stadt, auch wenn da und dort von jenem Geschehen erzählt wird in Bethlehem, in einer fernen Zeit. Die Feiern sind wie Türen in einem Adventskalender. Wer sie öffnet, dem wird ein Bild gezeigt. Er hört eine Geschichte. Sie ereignet sich auch heute wieder.

Eine erste Türe
Diese Zeit erschlägt uns fast mit ihrer Hektik. Umso stärker spüren wir, was wir eigentlich möchten. Stopp! Anhalten! Zur Ruhe kommen! Das Aufgeregte soll sich setzen, die Ordnung sich wieder einstellen. Wir wollen wieder zu Atem kommen.

Das wäre schön: ein Stück Ankommen, ein Stück vom Ziel mitten auf dem Weg. So dass Fragen sich klären, Lasten abgeladen werden, Wünsche ans Ziel kommen. Wenigstens für einen Moment, bevor es weiter geht. Darum gibt es diese Türe im Advent. Dass wir aus dem Alltag austreten können. Aus dem Berufstrott. Aus dem Rummel des Weihnachtsmarktes.

Eine zweite Türe
Anders ist diese Welt und ungewohnt. Sie folgt nicht dem gesunden Menschenverstand. Und doch spricht sie etwas in uns an. In dieser Welt sind nicht die Besten, Schnellsten, Schönsten gefragt. Da werden die letzten die ersten sein. Der Tisch ist nicht leer für den, der zu wenig schnell zugelangt hat. Da werden aus sieben Broten und ein paar Fischen 4000 Menschen gespeist. „Du deckst mir den Tisch im Angesicht meiner Feinde und schenkst mir den Becher randvoll.“

Da ist einer, der Türen aufmacht, wo wir es nicht für möglich hielten. Und er zeigt Wege, wo wir dachten, es gibt keine mehr. Und er sagt: „Siehe, ich habe bewirkt, dass vor dir eine Tür offensteht, die niemand schliessen kann.“ (Off 3,8)

Das ist die Türe von Advent.

 

Aus Notizen 2004
Foto von Josh Willink, Pexels

1953 erschien das Theaterstück „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett. Es hat seinen Autor berühmt gemacht und der Titel ist zu einer Redewendung geworden. „Warten auf Godot“ heisst dann so viel wie: auf etwas warten, das nicht kommt, und doch nicht loskommen davon. So warten wir und zweifeln, ob es das Erwartete überhaupt gibt, und bleiben diesem Warten doch verhaftet. Das schien wie eine Deutung des Menschen. Das Stück ist berühmt geworden über die Leserschaft hinaus. Sogar die amerikanische Trickfilm-Serie „Die Simpsons“ zitiert es und Kinder hören es heute im Vorabend-Programm. Weiterlesen

Bald ist Halloween. An vielen Haus-Fassaden, aus vielen Schaufenstern grüssen schon Skelette und Gespenster. Die Kinder freuen sich auf gruselig-lustige Parties. Die Erwachsenen können auch ein Vergnügen daran knüpfen. Weiterlesen

Heute Abend kommen die Kinder. Dann werden wir zusammen um den Tisch sitzen wie früher. Aber es ist jetzt nicht diese Stimmung des Aufgehobenseins von früher. Ich bin ein alter Mann geworden, die Kinder schon lange ausgezogen. Die Zeit läuft aus. Sie steigt nicht mehr auf zu neuen Aufbrüchen und Aufgaben. Alles ist in Elegie getaucht. Weiterlesen

Eintreten
in die Mitte
in die Stille
in die Gegenwart
im Einklang sein Weiterlesen

Mit den Umweltproblemen sind in den letzten Jahrzehnten auch neue Bewegungen in Politik und Gesellschaft entstanden. Der Radikalisierung der Problem-Wahrnehmung entsprach dabei die Radikalisierung der gesuchten Antworten. Das meint nicht zwangsläufig eine politische Radikalisierung, sondern eine Vertiefung der Suche nach Ursachen und Abhilfen. Dabei spielt auch die christliche Tradition eine Rolle, wie das Wort «Umdenken» deutlich macht, das seit den 80er Jahren politisch Karriere machte. Wie das Wort «Wende» entstammt es einer ethisch-spirituellen Sphäre. Der einzelne mit seinem Verhalten soll «erweckt» werden (auch das Wort «woke» hat eine religiöse Tradition) und einen Beitrag leisten, ohne den es nicht mehr geht. Weiterlesen

Eigentlich ist Befreiung damit gemeint, auch wenn es aussieht wie harte Notwendigkeit. Eigentlich ist Heil gemeint, auch wenn sich dieses versteckt unter Not und Schmerzen. Eigentlich ist Gott am Werk, auch wenn man ihn nicht sieht. Weiterlesen

„Wann kommt das Glück?“, fragen wir manchmal. Und wir schauen auf das, was uns noch hindert, wo uns etwas beengt. „Wann trifft uns das, was wir befürchten?“ Auch diese Frage kennen wir. Christus gibt eine Antwort. Und er spricht eine Einladung aus. Weiterlesen