«Freue dich!» heisst es an diesem Sonntag. Es ist ein heller Lichtblick mitten in der Passionszeit. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem. Nicht nur zur Passion, auch zum Sieg. Der Weg, den er gegangen ist und den er heute noch geht unter uns Menschen, kann gedeutet werden von der Passion her, aber auch von Ostern. Und alles bekommt ein anderes Gesicht. Und es ist nicht nur Deutung. Es ist der Sinn der Geschichte, in der wir uns bewegen und die Christus mit uns geht in seinem Leiden und Auferstehen. Weiterlesen

Die Aufklärung ist nicht zum vornherein atheistisch. Die Verfassungsdenker des 17. Jahrhunderts wollten nach dem 30jährigen Krieg eine neue Friedensordnung begründen, konnten dafür aber nicht mehr auf die religiöse Grundlegung zurückgreifen, da diese im Konfessionskrieg gerade strittig war. Darum postulierten sie ein „Naturrecht“, das analog zu einem Gottesrecht „über“ den positiven Rechtsordnungen stehen soll und damit als Legitimationsquelle dienen kann. Weiterlesen

Der Schreck kann lähmen, er kann die Fähigkeit, sich richtig zu verhalten, ausser Kraft setzen. So wird man untauglich für den Weg. In der Antike findet sich immer wieder das Verbot, zurückzuschauen.
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Es gibt diese Geschichten von jungen Leuten, die alles fortwerfen und sich auf den Weg machen. Es gibt die «Road Movies», in denen diese Abenteuergeschichten zu einem eigenen Genre werden. Offenbar entspricht dem etwas in der (männlichen?) Psyche. Diese Filme haben eine eigene Musikwelt hervorgebracht. Sie erzählen von Männern, die mit ihren Motorrädern über endlose Strassen ziehen. Sie knüpfen an die Wildwestfilme an und alte Abenteuergeschichten. Im Hintergrund steht die Tradition des Bildungsromans, der erzählt, wie man ein Mensch wird und was die Gesellschaft zusammenhält. Weiterlesen

Letzte Woche kam das Gespräch auf den „Teufel“. Ich erinnerte mich an eine Frau, die mich als Pfarrer um Hilfe bat, weil sie sich von teuflischen Gestalten verfolgt fühlte. Als ich mich fragte, wie ich mich für diesen Besuch vorbereiten solle, spürte ich: Ich muss nicht alles Mögliche über Teufel und Dämonen nachlesen. Weiterlesen

Am Aschermittwoch gabelt sich der Weg. Hier muss ich mich entscheiden. Ich weiss, dass ich zurückbleiben werde. Petrus, mein Namensvetter macht es vor, und ich bin ihm dankbar. Das ist der weniger anstrengende Weg, der Weg des Versagens. Er will Christus davon abhalten, nach Jerusalem zu gehen, alle wissen ja und spüren, was da geschehen wird. «Geh hinter mich, Satan», sagt Jesus. «Du denkst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.» Weiterlesen

Manchmal verändert sich etwas in unserem Leben. Es kommt fast unmerklich, wir spüren, dass wir in etwas Neues hineinwachsen. Neue Aufgaben stehen vor uns. Das Buch des Lebens blättert eine Seite um. Was eben noch war, ist vergangen, etwas Neues steht vor uns. Und wir spüren, wie sich etwas in uns wandelt. Weiterlesen

Ich bin nachts jetzt oft aufgeregt, kann nicht schlafen. Ich habe die „Deckung“ verlassen, bin zum Handeln übergegangen, zum Zeigen (bekennen) und zum Tun. Ich folge dem, was ich für wahr halte. Weiterlesen

Unsere Tochter lebt für einige Monate am andern Ende der Welt. Geht es ihr gut? Meine Phantasie füllt die Lücken, wenn ich nichts höre, mit Bildern. Ich möchte ihr einen Brief schreiben. Ich möchte ihr begegnen. So kann ich bei ihr sein. Wie kann ich sie ermutigen? Wie umarmen und ihr das Gefühl geben, dass sie aufgehoben und geborgen ist, was immer geschieht? Weiterlesen

Um Würde geht es in diesem Text, um Scham und wie man nach einer Verletzung wieder Oberhand gewinnt. Die Formel von der Würde taucht auf und vom Vertrauen, die im Abendmahl gesprochen wird. Mir ist sie auch als Gebet wichtig. So altmodisch sie klingt, sie hat Kraft, sie begleitet auf dem Weg zur Würde, auch wenn sie vom Gegenteil ausgeht. «Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort…» Weiterlesen