Tag Archive for: Trauma

Eine Beschämung in der Kindheit wirkt oft ein Leben lang fort, sie wird immer wiederholt. Hier löst sich das Geheimnis, warum immer wieder dieselben Menschen ausgewählt werden für solche Spiele. Weiterlesen

Der Körper bewahrt in sich die Erinnerung an die Verletzung und er verkrümmt sich so, dass diese nicht mehr ins Bewusstsein aufsteigt. Damit verewigt er sie aber im Gegenteil. Das Kind hat sich totgestellt, es hat den Atem angehalten, die Glieder eingezogen. So spürt es nichts. Wenn immer etwas an seine schmerzhafte Erinnerung rührt, nimmt dieser Mensch unwillkürlich diese Haltung wieder ein, der Atem stockt, der Körper erstarrt, die Empfindungen werden nicht mehr verspürt. Das Kind fühlt sich wie tot. Weiterlesen

Wenn es heiss ist, fahren wir mit dem Rad dem Fluss entlang zur Badestelle. Heute habe ich dort nach 40 Jahren ein altes Buch wieder gelesen. Eine Stelle habe ich angestrichen: „Sind sie gläubig?“ – „Nachts“. Weiterlesen

Im Lauf der Jahre ist mir deutlich geworden, dass meine Erlebnisse im Glauben eine Vorgeschichte haben, die in vorbewusste und vorsprachliche Zeit zurückreicht. Ich bin immer wieder auf solche Überreste einer «Archäologie» meines Glaubenslebens gestossen. Sie laden zum Ausgraben ein wie die Schätze versunkener Kulturen. Weiterlesen

Traumatische Erfahrung und der Weg zum Vertrauen

Mit Kirche und Religion wird man heute nicht gern belästigt. Die Themen, die in dem Büchlein angeschlagen werden, haben zunächst nichts mit Religion zu tun, eher mit Gewalt, Krieg, «ins Wasser gehen». Da ist die Religion noch unter ihrem Gegenteil verborgen, in der Behauptung einer anderen, besseren Welt. Weiterlesen

Man kann die Religion aufsuchen bei den Glücksmomenten, die sie begleitet: wenn ein Kind geboren wird, wenn zwei heiraten… In den Texten des Büchleins, das hier angezeigt wird, scheint die Religion etwas Dunkles, jedenfalls verbunden mit Dunklem. Das ist heute nicht verwunderlich, wo Religion fast nur noch in Zusammenhang mit kirchlichen Fehlleistungen thematisiert wird. Und doch ist hier etwas anderes gemeint. Weiterlesen

Gott ist gnädig, so sagen wir in der Kirchensprache. Ist er auch gerecht? Wenn wir die Welt anschauen, fragen wir uns manchmal, ob es gerecht zugeht. Und wir empfinden das Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Wir brauchen sie nicht für uns. Aber wir sehen es bei anderen: dass sie leiden müssen, dass sie niemanden haben, der sie hört, der ihnen hilft. Und das tut uns in der Seele weh. Weiterlesen

„Wo ist mein Schatz?“, frage ich mich nach dem Aufstehen. Ich habe gestern die Baruch-Apokalypse gelesen. Da wird erst deutlich, was die Vorstellung von einem Schatz beinhaltet: Die Geräte des zerstörten Tempels werden in der Erde vergraben. Das ist nicht nur ein Tempelschatz, das sind nicht nur Becher aus Gold und Silber. Sie sind ein Unterpfand, dass es einen neuen Tempel geben wird, eine neue Heilszeit. Weiterlesen

Ein Rabbi sieht, wie einer auf der Strasse eilig unterwegs ist. „Warum rennst du so?“ fragt er ihn. “Ich gehe meinem Erwerb nach“, sagt der andere. „Und woher weisst du“, fragt der Rabbi weiter, „dass dein Erwerb vor dir hergeht und du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im Rücken und du brauchst nur einmal anzuhalten, um ihm zu begegnen, aber du fliehst vor ihm.“ Weiterlesen

„Sie hat sich ganz eingekapselt, ich komme nicht mehr an sie ran“, sagt die Frau im Zug. Sie erzählt mir von einer Bekannten. Sie lebt seit einiger Zeit allein und hat jeden Kontakt zu ihren Verwandten und Bekannten eingestellt. Weiterlesen